Sergio Patria

Sergio Patria, der in Fachkreisen als einer der herausragendsten Violoncellisten gilt, hat sich sowohl als konzertierender Künstler als auch als Pädagoge einen Namen gemacht, und debütierte bereits im Alter von sechzehn Jahren als Solist mit dem Italienischen Schweizer Radioorchester unter dem Dirigat von Otmar Nussio. Er diplomierte mit voller Punktzahl der Jury am Konservatorium in Alessandria bei E. Roveda, perfektionierte seine Kenntnisse bei A. Navarra an der Akademie Chigiana in Siena und bei A. Baldovino an der Akademie Santa Cecilia in Rom und weiters bei G. Selmi. Für einige Jahre hatte er das Amt des ersten Solo Violoncellisten im Sinfonieorchester Bogotà inne. Es folgten Jahre der Zusammenarbeit mit dem Orchester Santa Cecilia in Rom und als erster Violoncellist am Stadttheater Luzern, wo er in Folge über zahlreiche Jahre hinweg eingeladen wurde, Mitglied des bedeutenden Orchesters der Internationalen Musikfestwochen Luzern zu sein. Im Jahr 1974 gewann er den Kammermusik- Preis „Migros“ ( Zürich). 

Er lehrte als Dozent für Violoncello am Konservatorium von San Cristobal (Venezuela) und am Konservatorium der Kolumbianischen National – Universität, am Konservatorium und an der Allgemeinschule in Luzern, am Konservatorium von Alessandria, an der Scuola di Alto Perfezionamento (Perfektionslehrgang) in Saluzzo, bei diversen Orchester – Schulungen in Lanciano, sowie bei Masterklassen unter der Organisation  des I.R.Fo.P. der Region Friaul – Venetien. Von 1977 bis 2007 lehrte er am Konservatorium von Turin, wo er auch zwischen 1974 und 1999 erster Violoncellist am Teatro Regio war. Im Jahr 2002 war er erneut Dozent bei den Kursen des Perfektionslehrganges in Saluzzo (Scuola die Alto Perfezionamento APM). 

Als Kenner und Verfechter der Alexandertechnik war er mit Konrad Klemm einer der Ersten in Italien, der die Kurse von Noam Rennen (Schüler von Alexander) besuchte, seinerseits einer der ersten Lehrer der berühmten Alexandertechnik weltweit. 

Als Interpret bedeutender Konzerte für Violoncello und Orchester spielte er unter dem Dirigat folgender bedeutender Persönlichkeiten: Y.Ahronovitch (Orch. Teatro Regio – Schumann Konzert), R.Chailly (Orch. Teatro Regio – Hindemith – Kammermusik), T.Costin (Dvorak), S.Caduff (Elgar – Konzert), E.H.Beer (Haydn C – Dur) M.Horvat (Sinigaglia – Romanze und Humoreske), S.Lorant (Dvorak), B.Martinotti (Orch. Teatro Regio – Beethoven Tripelkonzert), A.Peiretti (Rhapsodie für Cello und Orchester), F.Zigante (Dvorak Konzert), C.Villaret (Staatsorchestrer Kazachistan, Tschaikowsky Variazionen über ein Rokoko Thema) M.Szmolji (Konzert Saint Saens) u.v.m. Er ist als Solist und Kammermusiker in unterschiedlichsten Ensembles und kammermusikalischen Formationen tätig, unter anderem Mitglied des Orchestra da Camera Italiana, bei l’Antidogma Musica, der Camerata Casella, dem Baroque Ensemble di Lucern. Bei einigen Formationen war er auch Gründungsmitglied, (Trio Ghedini). Seine Konzerttätigkeit führt ihn durch ganz Italien, aber auch ins Ausland. Er ist in folgenden Ländern Europas aufgetreten, und konzertierte dort in den bedeutendsten Konzertsälen: Rumänien, Schweiz, Niederlande, Belgien, Spanien, Slowenien, Albanien, England, Frankreich, Österreich, Tschechische Republik, Kasachstan, China, Kolumbien, Venezuela, USA, u.v.m.

Seit 1988 spielt er im Duo mit der Pianistin und Partnerin Elena Ballario. Mit dem Violinisten Franco Mezzana wurde die Formation zum Trio ausgeweitet. Er hat weiters mit Musiker-Kollegen auf internationalem Niveau zusammengearbeitet, sowie auch mit anerkannten Schauspielern, darunter Ugo Pagliai, Nando Gazzolo, Pamela Villoresi, Paola Gassman, mit denen er Projekte zu den Themen Poesie und Musik umsetzte. 

Tonaufnahmen sind erschienen: Brilliant Classics 2018 wurde mit dem Trio Mezzena/Patria/Ballario die Gesamtaufnahme der Trios von Ermanno Wolf Ferrari umgesetzt. Bei Dynamic 2019 das Trio op.50 von P.I.Tschaikowsky und das Trio Nr. 1 von S. Rachmaninov. Bei Odradek Records erschienen die Trios op.99 und op.100 von Franz Schubert.  Bei Tactus wurde ein wichtiges Projekt zur Wiederentdeckung des noch nicht erschienenen Werkes des piemontesischen Komponisten Carlo Rossaro in Zusammenarbeit mit Elena Ballario unter der Schirmherrschaft der Bibliothek des Konservatoriums von Turin. Das Projekt ist der Aufführung und den Tonaufnahmen des Kammermusikwerks von Carlo Rossaro gewidmet, worunter sich auch die Sonate für Violoncello und Klavier befindet. In den Fachzeitschriften erfreute sich die Doppel – CD hervorragendster Rezensionen. Für Brillant erscheint 2021 eine Doppel – CD, die der Kammermusik von Alberic Magnard gewidmet ist.